Wir waren am ersten schönen Mai-Wochenende 2017 wieder in der Schlei-Region. In den letzten Jahren hat sich allerdings die Anbaufläche von Raps deutlich vermindert. Statt dessen wächst überall Mais.Im Gegensatz zu 2007 hat die Landschaft dadurch natürlich viel von dem typischen Charakter verloren. Wir ließen uns davon aber nicht abschrecken, und starteten trotzdem nach Norden ...
Zunächst waren wir aber am Leuchtturm Falshöft. Dort gibt es noch die eine oder andere leise Ecke ...
Die nachfolgenden Informationen stammen u.a. aus der Wikipedia, Quelle: Seite „Leuchtturm Falshöft“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 25. September 2016, 09:09 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Leuchtturm_Falsh%C3%B6ft&oldid=158201130 (Abgerufen: 14. Mai 2017, 16:11 UTC)
Der Leuchtturm Falshöft ist ein Leuchtturm an der Ostsee bei Pommerby im Kreis Schleswig-Flensburg in Schleswig-Holstein. Der 1910 aus Gusseisensegmenten auf einem gemauerten Sockel errichtete Leuchtturm ist 28 m hoch. Die Lichtpunkthöhe beträgt 25 m. Mit einem roten Feuer bezeichnete er die Untiefen Bredgrund und Kalkgrund in der Einfahrt der Flensburger Förde.
Im Einvernehmen mit der dänischen Verwaltung hatte das Wasser- und Schifffahrtsamt Lübeck das Leuchtfeuer 2002 zunächst gelöscht. Das Feuer durfte im Juli 2005 probeweise wieder gezündet werden und seit Dezember 2005 brennt es als weißes Festfeuer wieder. Heute wird der Turm von der Gemeinde u.a. als Trauzimmer genutzt.
Der Leuchtturm kann dienstags und donnerstags von 15 bis 17 Uhr sowie an jedem ersten und dritten Samstag und Sonntag von 14:30 Uhr bis 17:30 Uhr sowie auf Anfrage besichtigt und bestiegen werden.
Wenn man sich dem Leuchtturm nähert, wirkt er viel höher, als er in Wirklichkeit ist. Im Grunde ist er "nur" so hoch wie ein vierstöckiges Wohnhaus. Am Eingang hängen hunderte Schlösser im Zaun, einige schon stark korrodiert, andere wieder ziemlich neu.
Die Treppen reichen für einen Erwachsenen gerade so aus. Man darf auf den Kopf ruhig aufpassen.
So brachte man früher die Leuchtturmwärter unter. Der Tagesablauf wird eintönig gewesen sein, und trotzdem durften hier keine Fehler passieren.
Schiffsartige Bullaugen lassen Licht in das Treppenhaus.
Im "2. Stock" dann das Trauzimmer. Hier dürften nicht sehr viele Gäste Platz finden.
Die Richtung "nach unten" ist sogar noch "gefährlicher", denn die Treppen sind steil und die Stufen schmal. Auf jedem Absatz gibt es eine Tür, die im wesentlichen Zugluft im Turm vermeiden soll. Die Stufen enden unmittelbar an diesen Türen, man muss sich seitwärts bücken, um an die Türklinke zu geraten.
Aus den Räumen heraus gehend beginnen ebenfalls sofort die Treppenstufen.
Inzwischen ist "nur" noch eine einzige Glühlampe mit 1.000 Watt in Betrieb. Der Turm bietet damit nur noch ein weißes Festfeuer. Seine Aufgaben für die Schifffahrt sind dadurch sehr begrenzt. Zur Navigation reichen die Leuchtfeuer "Kalkgrund" und - auf dänischer Seite - "Kegnæs Fyr" aus.
An den Seiten befinden sich noch die farbigen Sektorenblenden. Sektoren zeigt das Feuer aber nicht mehr.
Die Fresnellinse sorgt für eine extrem gute Lichtausbeute. Eine Glühlampe mit 1.000 Watt entspricht in der Lichtleistung einem billigen Baumarkt-Strahler mit zwei Halogenstäben. Das Leuchtfeuer "Kalkgrund" schafft mit einer solchen Lichtquelle immerhin eine Tragweite (Sichtbarkeit) des Feuers von 24 Seemeilen, d.h. ca. 44 Kilometer!
Von oben hat man eine wunderbare Aussicht: im Hintergrund sehen wir bei Blickrichtung etwa Nordost schon Dänemark.
Ein wenig weiter nach Westen gedreht sehen wir die Angelner Landschaft und noch weiter nördlich die Geltinger Birk, ein Naturschutzgebiet.
Hier gibt es noch ein paar größere Fernmelde-Masten und -türme. Vorwiegend strahlen sie ihre Programme südwärts ab. In der anderen Richtung liegt Dänemark. Man merkt die Nähe, wenn sich am Strand auf einmal das Handy in ein dänisches Netz einbucht.
Rausgehen kann man oben auch. Aber der Boden der Galerie besteht aus Stahlgitter-Rosten, und man blickt ungehindert nach unten durch. Entweder nicht nach unten sehen, oder schwindelfrei sein ... ich bin mal besser drin geblieben.
Wieder nach unten auf der steilen und schmalen Treppe. Ist mehr Besucherverkehr, kann man auf den Etagen auch ausweichen.
Das Trauzimmer ist schlicht eingerichtet und kann von der Gemeinde angemietet werden.
Wir verlassen den Leuchtturm Falshöft und wenden uns nun dem Landesinnern zu. Unsere Fahrt wird uns Richtung Sieseby führen. Da werden wir noch einmal übernachten und am nächsten Tag langsam auf den winzigen Nebenstraßen nach Hause bummeln.
Ebenso gelb wie der Raps, aber natürlich nicht so hoch und so dicht, ist der Löwenzahn.
Radwege begleiten eigentlich alle größeren Straßen. Auf den kleineren Straßen ist in der Saison ziemlich was los, da ist eine Radtour vielleicht nicht so angesagt wie jetzt.
Inmitten der gelben Meere liegen die Landwirtschaftsbetriebe und Wohnhäuser.
Es blüht hier an jeder Ecke, aber noch haben wir nachts nur einstellige Temperaturen. An diesem Tag, als die Bilder entstanden, war es tagsüber gerade mal 15°C warm.
Mit Raps werden scheinbar auch Versuche gemacht. Hier fanden wir ein Feld, das mit kleinen Rapsanpflanzungen bestückt war, jede ungefähr 10x10 Meter groß.
Wir wollen mal hoffen, dass es sich noch um "normale" Zuchtversuche handelt und nicht etwa um die Aussaat von genmanipuliertem Dreck.
Löwenzahn freut das Auge natürlich auch! In den Städten gibt es solche Wiesen schon fast gar nicht mehr. Auch wenn das Haus von einer Wiese umgeben sein sollte, so viele Hauswirte passen genau auf ... das ist ja "Unkraut", und Rasen hat gefälligst nach Norm zu wachsen ...
Für Kaninchen und Meerschweinchen müßte diese Wiese himmlisch sein. Carlo mochte die Wiese leiden, aber nur weil hier sein rapsgelbes Frisbee flog ...
Blüten, Blüten, Blüten, man muss nicht mal suchen ... jedenfalls nicht hier!
Rapsanbau hat jedenfalls in der Schlei-Region stark nachgelassen. Ich kann mich an die Arbeiten zu einem Film über die Schlei erinnern: das war 2007, und zwischen Kiel und Maasholm war so gut wie jede Wiese knallgelb.
Heute muss man schon ein Weilchen fahren, und das besonders auf den kleinsten Nebenstraßen, die man erwischen kann.
Denn dort sind die Straßenränder ebenfalls noch von Blumen gesäumt und nicht gnadenlos kurz und klein gemäht.
Die Landschaft schwingt sich hier auf und ab. Langsam fahren und genießen!
Hier stehen auch noch ein paar Reste von den alten Wäldern, mit denen Schleswig-Holstein einmal sehr dicht bestanden war.
Von den Wäldern ist aber nicht mehr so viel übrig geblieben. Einen großen Teil der Reste kann man heute auch wegen vorhandener Absperrungen "Privatbesitz" auch nicht mehr legal betreten. Schade drum.
Mögt ihr die Bilder? Laßt einen Kommentar da, und schaut mal wieder rein - bis bald!