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Ein Krankenhausbesuch der etwas anderen Art ...

Das GSSD-Krankenhaus, Hauptgebäude mit Lenin-Bild

Immer noch wacht in diesem längst verlassenen Krankenhaus der GSSD der Genosse Lenin über Patienten und Personal ... die Gebäude sind hier angesichts des langen Leerstands natürlich schon arg verfallen, aber noch könnten sie saniert und einer neuen Verwendung zugeführt werden. In der Tat wurde einmal mit einem ausführlichen Exposé versucht, das gesamte Areal an mutige Investoren zu verkaufen: allerdings schrecken Beschreibungen wie "mögliche starke Belastung durch Munitionsrückstände" jeden Bauherren nachhaltig ab.

Das GSSD-Krankenhaus, Eingang zum Nebengebäude

Und so blieb das Areal einfach in den Verkaufsofferten hängen und diente zahllosen Fotografen als schön anzusehende, weil so gut wie nicht vandalisierte Location.

Das GSSD-Krankenhaus, Barackenwand

Die Gebäude stammen teilweise noch aus Kaisers Zeiten:

Das GSSD-Krankenhaus, Gebäude aus Kaisers Zeiten

Seit mehr als zwei Jahrzehnten haben die Spinnen ihre Netze rund um die trüben Fensterscheiben gewebt:

Das GSSD-Krankenhaus, Spinnenweben am Fenster

Sanitäreinrichtungen sind hier fast alle abgebaut worden.

Das GSSD-Krankenhaus, abgebaute Sanitäreinrichtungen

In den Fensternischen sammelt sich langsam Laub, und Rost nagt an den Gittern:

Das GSSD-Krankenhaus, Fenster mit rostigem Gitter und Laub

In den leergeräumten Sälen fällt nur noch wenig Licht durch die trüben Scheiben. Außerdem sind die Bäume und Büsche ungehindert gewachsen und verdunkeln zumindestens das Erdgeschoß.

Das GSSD-Krankenhaus, Saal mit einfallendem Licht durch eine Fensterfront

Manchmal wurden auch die Türbeschläge abmontiert ...

Das GSSD-Krankenhaus, Doppeltür im Küchengebäude

In den meisten Räumen sind auch die Fenster noch intakt. Durch die jahrzehntelange Vernachlässigung hat natürlich der Anstrich arg gelitten.

Das GSSD-Krankenhaus, offenes Fenster

In den primitiven Baracken, die wohl noch aus der Kriegszeit stammen und aus Raumnot zwischen die massiven Ziegelbauten gesetzt wurden, ist der Verfall am weitesten fortgeschritten. Die Dächer sind teilweise eingestürzt.

Das GSSD-Krankenhaus, eingestürztes Barackendach

Die letzten Benutzer waren Liebhaber von kräftigen und ... ungewöhnlichen Farben!

Das GSSD-Krankenhaus, Baracke mit rosa Wänden

Von den Gebäuden sind die aus Ziegelmauerwerk noch sehr gut erhalten. Und selbst wenn die schon ziemlich "runter" sind, hat das Mauerwerk aber noch keine Schäden. Man kann noch was draus machen ...

Das GSSD-Krankenhaus, Außenmauer aus Ziegelmauerwerk

Aber wer braucht in dieser Gegend noch so ein Gebäude - oder gleich das ganze Areal? Rundherum gibt es buchstäblich noch ganze verfallende Städte aus GSSD-Zeiten, die auch noch auf Käufer warten.

Das GSSD-Krankenhaus, Raum mit sowjetischen Hinterlassenschaften

Und man findet noch die eine oder andere Zeitung hier:

Das GSSD-Krankenhaus, russischsprachige Zeitung

Jetzt nähern wir uns dem Hauptgebäude. Der Bewuchs ist irgendwann einmal nach dem Verlassen der Anlage noch mal zurückgeschnitten worden, es war schon fast komplett zugewuchert.

Das GSSD-Krankenhaus, Hauptgebäude

Das Gebäude soll aus den 30er Jahren stammen, was vom Baustil her ungefähr hinkommt. Es ähnelt ein wenig dem Chirurgie-Gebäude in Beelitz-Heilstätten, das wurde auch um diese Zeit herum erbaut.

Das GSSD-Krankenhaus, gefliester Innenraum

Das Licht spiegelt sich schön in den Fliesen der 70er Jahre.

Das GSSD-Krankenhaus, drei Türen mit Rundbogen

Hier ist die Bausubstanz nur an einigen Stellen angegriffen. Aber das Dach hat bereits Löcher, der Verfall wird sich beschleunigen.

Türen mit Rundbogen

Die Fliesen sind manchmal noch vorhanden. Von den Türen blättert der vermutlich uralte Lack ab. Es riecht noch nicht muffig im Haus. Da sollte noch was zu machen sein. Aber - es gibt scheinbar keinen Bedarf!

Das GSSD-Krankenhaus - der berühmte Operationsstuhl

In einem der Operationssäle steht immer noch ein arg demolierter Operationsstuhl. Der Bodenbelag fehlt, ebenso die vor ein paar Jahren noch vorhandene Lampe.

Das GSSD-Krankenhaus, Schalttafel

Eine Schalttafel hängt funktionslos aus einem größeren medizinischen Gerät. Sie ist auch in den 30er Jahren angeschlossen worden und war bis ca. 1993 in Benutzung. Das nennt man "Nachhaltigkeit".

Hier wird mit aufgemalten Flaggen die deutsch-sowjetische Freundschaft beschworen. An den Ecken des Gebäudes gab es eine optimale Raumausnutzung durch diese Türnische, die weder den Flur noch die angrenzenden Zimmer allzusehr beengte.

Das GSSD-Krankenhaus, deutsche und russische Fahne aufgemalt

Die meisten Eingänge sind lange schon verriegelt und vernagelt. Allerdings sind einige Türen wieder geöffnet worden, oder - an der Seite zum Park - durch Witterung zerstört.

Das GSSD-Krankenhaus, ein Nebeneingang

In den Treppenhäusern gibt es teils kräftige Farben, aufgebracht mit dem typischen Ölfarbenanstrich. Die dicke Farbschicht blättert nun zusehends ab.

Das GSSD-Krankenhaus, abblätternde Farbe im Treppenhaus

In manchen Räumen ist noch eine originale Verfliesung sichtbar. Kräftige Farben gab es natürlich auch damals schon. Die Bäume im Park stehen inzwischen so dicht, dass das Gebäude nach wenigen Metern in den Wald hinein vollständig unsichtbar ist.

Das GSSD-Krankenhaus, Raum mit blauen Fliesen

Andere Treppenhäuser sind wieder grün oder beige - sollten die Farben eventuell zur Orientierung dienen?

Das GSSD-Krankenhaus, Treppenhaus und Tür im Flur

Auf dem Dachboden kann man sich nicht mehr uneingeschränkt bewegen. Der Boden ist schon sehr stark geschädigt. Wie man sieht, dringt Feuchtigkeit nun ungehindert in das Gebäude ein und wird es in etwa fünf bis zehn Jahren zerstören.

Das GSSD-Krankenhaus, beschädigtes Dach und Dachboden

Im obersten Stockwerk sind die Deckenhöhen viel niedriger als weiter unten, dafür gibt es sehr aufwändig gestaltete runde Fenster. Die sind Jahrzehnte nicht mehr geöffnet worden ...

Das GSSD-Krankenhaus, runde Fenster im Obergeschoß

Das Balkenwerk ist noch sehr stabil, obwohl auch hier schon viele Dachziegel fehlen. Der Raum in der Ecke ist kaum anderthalb Meter hoch und diente irgendeinem rätselhaften Zweck.

Das GSSD-Krankenhaus, der Dachstuhl

Etliche Dachgauben liegen nunmehr frei. Bald werden sie ganz vergammelt sein und wohl nach außen herabstürzen. Deswegen hält man sich ja auch möglichst nicht direkt neben einem solchen Haus auf.

Das GSSD-Krankenhaus, Dachgaube mit Resten eines Fensters

Ein Stück weiter steht noch ein Fenster offen. Wer die Fenster mal öffnete, ist natürlich nicht klar: aber einen Grund kann es dafür nicht geben. Man sieht ja draußen nichts außer dichtem Wald.

Das GSSD-Krankenhaus, Dachgaube mit Fenster

Praktisch nur an einer Stelle kann man noch die Parkseite und die Balkone sehen, der Rest ist zugewuchert.

Das GSSD-Krankenhaus, Parkseite des Hauptgebäudes

Weiter ging es in ein kleines Nebengebäude, etwa so groß wie eine Baracke, aber massiv gemauert. Trotzdem ist dieses Gebäude nun am Ende ...

Das GSSD-Krankenhaus, Dacheinsturz Nebengebäude

Am Ende des Hause befindet sich ein Raum mit einem großen Panzerschrank. Innendrin noch ein merkwürdiger Fund ...

Das GSSD-Krankenhaus, Panzerschrank mit Inhalt

Das Licht ist schwach, aber sehr fotogen. Mit einem Stativ ging das so eben noch zu fotografieren.

Das GSSD-Krankenhaus, Licht im Untergeschoß

Manchmal findet man noch die eine oder andere Hinterlassenschaft:

Das GSSD-Krankenhaus, russische Kiste im Keller

Die dicke Ölfarbe blättert in dicken Placken ab. Sieht gut aus!

Abblätternde Ölfarbe

Auf dem Dachboden des nächsten Hauses gibt es eine überraschend aufwändige Tür (für einen Dachboden jedenfalls). Auch das Licht: paßt!

Das GSSD-Krankenhaus, Tür auf dem Dachboden

Carlo folgte einem Freund von uns während der gesamten Tour.

Das GSSD-Krankenhaus, Carlo folgt einem Freund während der Tour

Auf dem Gelände gab es noch ein Holzhaus, anscheinend klassischer russischer Baustil. Hier wohnte eindeutig jemand "aus besseren Kreisen".

Das GSSD-Krankenhaus, Überreste eines Holzhauses auf dem Gelände

Sogar die Außenlampen sind noch unangetastet. Was für ein Fabrikat mag die Glühlampe wohl sein?

Das GSSD-Krankenhaus, Intakte Außenleuchte

Hinter dieser Eingangstür liegt dann auch schon ein großer Teil vom Dach. Aber das Mauerwerk ist immer noch sehr gut erhalten!

Das GSSD-Krankenhaus, Ansicht eines Nebengebäudes

Ein langes, auch aus den 30ern stammendes Versorgungsgebäude. Wir vermuten mal, es war die Wäscherei: denn die Küche fanden wir in einem anderen Haus.

Das GSSD-Krankenhaus, Nebengebäude (vermutlich Wäscherei)

Wieder eins der älteren Häuser des gesamten Komplexes. Hier wurde wirklich noch was fürs Auge gebaut.

Das GSSD-Krankenhaus

Und nun die Lage?

Nein, nicht zu diesem Areal. Die "Kenner" werden es sowieso schon erkannt haben, aber hier ist noch zuviel unberührter Verfall, als dass man das breittreten müßte. Wenn euch die Bilder gefallen haben, laßt doch mal einen Kommentar hier!