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auge der seele - die fotoseiten von angel und andreas

Ein Wasserzeichen in Photoshop erstellen

Quedlinburg (Anklicken für Vergrößerung)

Heute befassen wir uns einmal mit der rein praktischen Seite des Urheberrechts! Viele von uns Fotografen ärgern sich gewaltig, daß ihre Arbeiten ungefragt auf zahllosen, oft mit dubiosen Werbebannern zugepflasterten Seiten enden. Sehr oft ist kein Impressum vorhanden, oder ganze Bildserien landen unter falscher Autorenangabe in irgendeinem Forum. Versucht man nun seine Rechte durchzusetzen, so rennt man ebenso oft gegen eine Wand. Ich zeige in diesem Artikel kurz auf, worum es geht, welche Rechte der Urheber hat - und wie er die Bilder mit geringem Aufwand "unattraktiv" für illegale Zweitverwender macht.

Châtillon

Ganz kurz zum Urheberrecht

Als Fotograf ist man Urheber jedes einzelnen selbst angefertigten Bildes. Zum Urheberrecht gibt es viele ausgefeilte und gut verständliche Kompendien im Netz, deswegen hier nur ein paar Stichworte dazu:

  1. Erlaubt ist die Veröffentlichung fremden Bildmaterials grundsätzlich nicht. Nur der Urheber hat das ausschließliche Recht, über die Veröffentlichung seiner Werke zu bestimmen (§ 15 UrhG). Die Nutzung, zu der das Bild freigegeben wurde, ist natürlich erlaubt: so ist es vollkommen legal, ein schönes Foto herunterzuladen, auszudrucken und sich auf den Schreibtisch zu Hause zu stellen. Das ist keine "Veröffentlichung" im Gesetzes-Sinne.
  2. Komplizierter wird es, wenn man durch sein Handeln das Foto wiederum in die Öffentlichkeit bringt. Herunterladen, ausdrucken und damit z.B. eine Arztpraxis dekorieren ist - wieder im Gesetzes-Sinne! - ein "Veröffentlichen". Herunterladen und dann auf die eigene Webseite laden ist ebenso ein "Veröffentlichen".
  3. Ein wenig anders sieht es in den "sozialen Medien" aus. Das "Teilen", was man von Facebook kennt, ist eine Funktion zum Weitergeben des veröffentlichten Inhaltes. Der Fotograf, der sein Bild bei Facebook gepostet hat, weiß von vornherein um einen der Hauptzwecke von Facebook: das ist gerade das "Teilen" mit einem (vermutlich nicht mehr überschaubaren) Personenkreis. Hier kann sich ein Urheber nicht darauf berufen, "Teilen" wäre ein illegales Veröffentlichen. Aber Achtung: was geteilt werden darf, das darf man nicht herunterladen und dann erneut posten - ist zwar genau dasselbe Bild, macht aber rechtlich einen gewaltigen Unterschied aus.
  4. Es ist auch gestattet, einen Link zu einer Seite mit bestimmten Aufnahmen zu setzen. Auch das ist geradezu der Kern des Internets und kann folglich vom Inhaber einer Seite nicht unterbunden werden. Wer seine Seiten nicht verlinkt sehen möchte, hat derzeit nur die Option, sie unsichtbar zu machen. Das "Teilen" bei Facebook entspricht rechtlich gesehen damit dem "einen-Link-setzen" in der Welt jenseits sozialer Netzwerke.

Wie schütze ich meine Bilder vor unerlaubter Weiterverwendung?

Gute Frage. Kurze Antwort: gar nicht. Es gibt absolut keinen Schutz dagegen. Was veröffentlich wird, kann sich Sekunden später auf fremden Websites wiederfinden. Diese Inhalte bekommt man teilweise auch nicht wieder aus dem Netz heraus, oder man muß einen extremen Aufwand dafür treiben.

Man kann dann mehrere Wege wählen: keine guten Bilder mehr zeigen, die Qualität dramatisch absenken, die unberechtigten Nutzer straf- und zivilrechtlich verfolgen ... hat alles seine Vor- und Nachteile. Die schlechteste Option ist "gar nichts machen". Dann wird der Bilderklau überhand nehmen, weil das ja soviel einfacher ist, als sich selbst mal die Mühe für ein gutes Foto zu machen.

Ich persönlich fahre folgende Strategie:

  1. Gegen die unerlaubte Verwendung kann ich nichts machen. Es bringt auch nichts, mit irgendwelchen Layout-Spielereien und Scripten gegen den "Rechtsklicker" vorzugehen. Wer ein Bild herunterladen will, der schafft es auch - wer es heruntergeladen hat, kann es dann natürlich auch überall veröffentlichen.
  2. Die Bilder durch drastische Qualitätsreduzierung "unbrauchbar" zu machen, fände ich Unfug: wozu macht man sich die ganze Arbeit? Kann ich also knicken.
  3. Ein Wasserzeichen erleichtert es, die eigene Arbeit nachzuweisen. Es steht im Bild und ist nicht zu entfernen, ohne daß Spuren zurückbleiben.
  4. Ich veröffentliche niemals Bilder in der Originalauflösung. Die Größe begrenze ich derzeit auf 2.500x2.500 Pixel. Das doppelt so hoch aufgelöste Original, natürlich auch die RAW-Dateien, gebe ich niemals heraus. Wenn mal ein Model ein voll aufgelöstes Bild haben möchte, nur als TIFF - niemals als RAW!
  5. Ich verfolge ohne Unterschied jede einzelne Urheberrechtsverletzung. Spricht sich das herum, so hört das hoffentlich irgendwann mal auf.

Wie man die Wasserzeichen ins Bild bekommt?

Grube Göttelborn

Wasserzeichen planen

Ich benutze Photoshop CS5, aber ein Wasserzeichen kann man prinzipell mit jeder halbwegs guten Bildbearbeitung anfertigen; d.h. auch mit Photoshop Elements oder GIMP sollte es ebenso gut funktionieren.

  1. Man sollte aufpassen, daß ein Wasserzeichen in Farbe und Größe zum Endprodukt paßt. Weil das Wasserzeichen in einer bestimmten Größe vorbereitet wird, ist es für größere Bilder zu klein und für kleinere zu groß.
    Mein Tip: sich entscheiden, wie groß die Endversionen der Bilder sein werden, und dann darauf das Wasserzeichen in der Größe abstimmen.
  2. Das Wasserzeichen soll das Bild nicht "erschlagen", aber trotzdem gut lesbar bleiben und dennoch ein bißchen Individualität mitbringen. Ist es nur ein Text, so empfiehlt sich eine serifenlose Schrift. Mit Logos und Bildern ist das manchmal nicht einfach, denn Farben und Schattierungen sind entweder viel zu auffällig (d.h. also störend!), oder sie verschwinden - dann ist ein Logo kaum noch wiederzuerkennen.
    Mein Tip: entweder nur einen schnörkellosen Text als Wasserzeichen, oder ein einfarbiges Logo verwenden.
  3. Die Position des Wasserzeichens ist wichtig für die spätere Erscheinung des Gesamtbildes, und natürlich auch für die Option, einem Dieb das Wegschneiden zu erschweren.
    Mein Tip: wenn man es manuell positioniert, dann an einer bildwichtigen Stelle mit viel Struktur und unterschiedlichen Farben. Nicht in den reinblauen Himmel setzen - da kriegt man es zu einfach ausradiert.
    Positioniert man ein Wasserzeichen mitten im Bild, kann es störend wirken, und niemand schaut gerne eine "verunstaltete" Bildserie an. Daher besser am Rand setzen: nicht zu weit, sonst wird der Rand gern mal weggeschnitten.
  4. Ist das Zeichen zu auffällig, stört es den Betrachter. Auf den ersten Blick sollte es daher nicht so deutlich sichtbar sein.
    Mein Tip: versucht die Transparenz des Wasserzeichens so hoch wie möglich zu halten, so daß man es gerade eben noch erkennt.
  5. Einfacher Text läßt sich bei kurzen Wasserzeichen relativ unaufwendig mit dem "Kopierstempel" wegretuschieren. Das wollen wir ja nun genau nicht. Dem Dieb soll die Arbeit ruhig schwerfallen.
    Mein Tip: Wasserzeichen mit Schattenwürfen und anderen Möglichkeiten strukturieren, daß nicht nur einfacher Text erscheint, sondern besser ein plastisches Gebilde mit mehreren Graustufen.

Die praktische Umsetzung

Bild ohne Wasserzeichen

Wasserzeichen schnell und einfach

  1. Öffne ein Bild in Photoshop.
  2. Mit "Bild" | "Bildgröße" auf Zielformat verkleinern (z.B. 2.500 Pixel max. Kantenlänge).
  3. Textwerkzeug auswählen, es wird eine Textebene angelegt.
  4. Text eingeben. Die Größe und die Position werden nicht auf Anhieb stimmen. Den gesamten Text dann markieren, Textgröße und Schriftart auswählen. Als Farbe wäre ein mittleres Grau gar nicht verkehrt.
  5. Häkchen setzen, wenn fertig. Die Textebene ist nun erledigt. Mit dem "Verschieben"-Werkzeug den Textblock auf die gewünschte Position setzen.
  6. Jetzt eine Transparenz hinzufügen, dazu:
    1. Textebene auswählen
    2. "Ebene" | "Ebenenstil" | "Fülloptionen" wählen
    3. "Schlagschatten", "Schatten nach innen" und "Schein nach außen" anwählen und damit ein wenig experimentieren. Ziel ist ein plastisch wirkender, lesbar bleibender Text. Ergebnis dann mit "OK" bestätigen.
    4. Deckkraft dieser Ebene herabsetzen.
  7. Jetzt ist das Wasserzeichen fertig.
  8. Alle Ebenen auf Hintergrundebene reduzieren.
  9. Das Bild als Kopie (!) speichern, oder unter einem anderen Namen.

Man könnte die Textebene auch als eigene Datei speichern, falls mehr Bilder manuell bearbeitet werden sollen. Aber da gibt es einen besseren Weg: der führt über die Aktionen von Photoshop.

Wie das geht?

Lokomotiven vor dem Lokschuppen

Eine Wasserzeichen-Aktion aufzeichnen und abspielen

Aktionen werden in Photoshop für viele Aufgaben eingesetzt, wo es immer wieder dieselben Arbeitsschritte auszuführen gilt. Eine Aktion kann sehr nützlich werden, um ganze Verzeichnisse mit Bildern in einem Schwung zu bearbeiten. Sie haben nur den Nachteil, daß die Bearbeitung dann bei jedem Bild identisch ist. Bei Wasserzeichen ist das recht egal, denn die sehen ja immer gleich aus. Mehr zu Aktionen will ich hier mal nicht schreiben, das haben andere schon viel besser gemacht.

  1. Über "Fenster" | "Aktionen" (oder drücke F9) gelangt man an das Aktionen-Fenster. Da sind meist im Auslieferungszustand von Photoshop schon etliche vordefinierte Aktionen drin.
  2. Ein Bild für Testzwecke öffnen und auf die richtige Zielgröße skalieren (z.B. 2.500px maximale Kantenlänge).
  3. Mit dem Button "Neue Aktion erstellen" (ganz unten am Fensterrand des Aktionen-Fensters, neben dem Papierkorb-Symbol) wird eine leere Aktion angelegt.
  4. Einen Namen vergeben (z.B. "Wasserzeichen"), und "OK" klicken.
  5. Es sollte jetzt der Aufzeichnen-Knopf aktiv werden (rot statt grau). Auch dieser befindet sich unten in der Leiste des Aktionen-Fensters.
  6. Jetzt die einzelnen Schritte der vorigen Seite ab Nummer 3 bis Nummer 6d durchführen. Solange die Aufzeichnung läuft, kann man auch im Einstelldialog der Füllebene beispielsweise alles mögliche verändern, in die Aktion gelangen nur die endgültigen Werte.
  7. Zum Schluß die Aufzeichnung mit dem quadratischen "Stop"-Button beenden. Jetzt sollte das "Test"-Bild ein Wasserzeichen haben, es ist eine Textebene vorhanden und - je nach Einstellungen - natürlich noch ein paar Einstell-Ebenen.
  8. Die Textebene löschen. Deren Einstellebenen sollten dabei auch verschwinden. Jetzt die Aktion im Aktionenfenster markieren (den obersten Eintrag dieser Aktion), und den "Abspielen"-Button drücken. Es sollte recht schnell die gleiche Textebene wie vorhin erscheinen.

Die Aktion kann nun auf jedes beliebige Bild angewendet werden. Mein Tip: für eigene Aktionen kann man besser einen eigenen Unterordner im Aktionenfenster anlegen. Dann lassen sie sich auch speichern und weitergeben. "Speichern" ist besonders wichtig, wenn der Rechner mal abraucht. Ansonsten sind die Aktionen nämlich leider weg.

Wie man nun ein paar hundert Bilder mit Wasserzeichen versieht und automatisch verkleinert ...:

Ferropolis

Bilderserien automatisch verkleinern und mit Wasserzeichen versehen

Die Adobe Bridge gehört zu Photoshop CS5 dazu. Ich rate aus vielen Gründen immer wieder zur Benutzung, denn das Programm ist mehr als nur ein Bildbetrachter. Vielmehr lassen sich zahlreiche Dinge hier viel schneller erledigen als aus Photoshop selbst. Ich setze für die Beschreibung die Bridge mal als hinreichend bekannt und vertraut voraus.

Aufgabe: hundert Bilder einer Bildserie sollen für die Veröffentlichung im Internet vorbereitet werden, also: beschreiben, verkleinern, Wasserzeichen drauf.

  1. Wir beginnen mit der Auswahl der Bilder. Alle gewünschten Bilder müssen eine Markierung erhalten, also z.B. eine "Sternchen"-Bewertung. Geht auch mit anderen Merkmalen, Hauptsache man kann es nachher in der Bridge filtern. Haben alle Bilder z.B. ein Sternchen, filtern wir die heraus. Nur diese Bilder werden jetzt im Arbeitsbereich angezeigt.
  2. Jetzt "Bearbeiten" | "Alles auswählen". Diese gefilterte Ansicht wird nun komplett ausgewählt.
  3. "Werkzeuge" | "Photoshop" | "Bildprozessor" wählen. Photoshop startet und zeigt einen Einstelldialog. Der hat vier numerierte Abschnitte.
  4. Wir wählen in diesem Dialog:
    1. Unter "1" - kein Haken
    2. Unter "2" - die Option "Gleicher Speicherort" (die Ergebnisse der Verarbeitung werden in einem Unterordner angelegt, immer als Kopie)
    3. Unter "3" - Dateityp "JPEG", Qualität "7"; dann "an Format anpassen" (2.500 beide Werte "B" und "H")
    4. Unter "4" dann "Aktion ausführen", dort dann das Aktionsset (= den Aktionen-Ordner) aussuchen und rechts dann die eigentliche, eben erstellte Aktion.
  5. "Ausführen" startet die Verarbeitung.

Man probiere das erst mal mit ein paar wenigen Bildern, um die Optionen zu verstehen. Wichtig ist, daß die Schritte genau in dieser Reihenfolge abgearbeitet werden - Photoshop wird also erst das Bild verkleinern und dann die Aktion anwenden.

Eine Aktion zum Download gibt es nicht. Das Ändern des einmal eingegebenen Textes ist nicht so einfach wie das Neuanlegen von Grund auf, daher ans Werk, selbst machen macht sowieso mehr Spaß!

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