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Die beiden Links, die hier früher vorhanden waren, habe ich mal rausgeworfen. 

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Schweden 2016 - Tag 10 - Kopparberg und Nora

Carlo wartet auf Abfahrt

04.09.2016 - Auch am 10. Tag verändert sich das Wetter nicht, außer dass es wieder wärmer wird. Wir frühstücken heute spät, erst um 11:50 Uhr geht es auf die Strecke. Wir haben es ganz gewiß nicht eilig, irgendwohin zu kommen. Ist ja Urlaub! Wir fahren Richtung Nora und kommen dabei durch viele kleine Orte, u.a. auch Kopparberg.

Carlo erwartet von uns bei jedem Zwischenstop eine kleine Bespaßung - doch die Spielstunden sind nur morgens oder abends. Wenn wir am Wasser sind, ist Carlo ja sowieso nicht zu halten. Seine anfängliche Scheu vor Wellen, die auch noch Geräusche machen, ist vollständig weg - er saust zum Ufer, und wenn man irgendwas wirft, rennt er hinein, egal wie kalt das gerade sein mag. Wir müssen viel Zeit aufbringen, um ihn jedes Mal wieder trocken zu rubbeln laughing

Einen Zwischenstop legen wir beispielsweise in Kopparberg ein. Wir bewundern die wunderschönen Stabkirchen und die Glockentürme, zum Beispiel diesen hier:

Stabkirche in Kopparberg

Kopparberg ist ein ehemaliger Bergbau-Ort:

Der Ortsname, 1635 als Nya Kopparbergeett entstanden, bezieht sich auf Kupfer (Koppar) und Erzlager (Berg). Der Ortsteil Bångbro war früher ein eigenständiger Ort und ist im Laufe der Zeit mit Kopparberg zusammengewachsen.
Der Ort ist eine ehemalige Bergbausiedlung und liegt etwa 30 km südwestlich von Ludvika am Fluss Garrhytteån. Die Grube, in der Sulfide abgebaut wurden, wurde 1975 vom damaligen Besitzer Boliden AB stillgelegt. Die Mine lag am nördlichen Rand des Ortes und heute sind noch verschiedene Objekte aus der Zeit der Nutzung zu sehen. Bångbro entwickelte sich im Umfeld einer Eisenhütte und eines Kaltwalzwerkes. Heute sind die meisten Bewohner im öffentlichen Sektor angestellt. Eines der größten Unternehmen ist die örtliche Brauerei (Kopparbergs Bryggeri) mit über 100 Beschäftigten.
(Aus: Seite „Kopparberg“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 4. November 2016, 16:56 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Kopparberg&oldid=159376543 (Abgerufen: 6. November 2016, 08:57 UTC))

Die Umgebung heißt denn auch "Kopparbergs Län", ein Zeichen für die (frühere) hohe Bedeutung der Stadt. Hier gibt es einiges zu sehen. Die Stadt gehört zur Gemeinde Ljusnarsberg. Die Kirche in Kopparberg heißt Ljusnarsbergs kyrka. Die Kirche wurde schon als "schönste Kirche Schwedens" bezeichnet. Das kann durchaus stimmen!

Ljusnarsbergs kyrka

Das schwedische Wort für "Kirche" lautet "kyrka" (gesprochen ungefähr "chürka"). Üblicherweise wird es auf Hinweisschildern so abgekürzt: k:a

Ljusnarsbergs kyrka

In Schweden sehr oft üblich ist die Anbringung der Kirchenglocken in einem relativ niedrigen und sehr stabil gebauten Holzgebäude, das vom eigentlichen Kirchengebäude getrennt ist. Auch Ljusnarbergs kyrka macht da keine Ausnahme. Das Foto oben zeigt ein Detail dieses "Glockenturms", den man eher als "Glockengebäude" bezeichnen möchte.

Ljusnarsbergs kyrka

Auch die Zäune sind sorgfältig gebaut und werden sehr gut intakt gehalten. In den meisten schwedischen Orten sind die Zäune um Kirchengrundstücke und die darauf befindlichen Friedhöfe meist die einzigen Zäune, da es absolut unüblich ist, Privatgrundstücke einzuzäunen.

Ljusnarsbergs kyrka

Bemerkenswert, dass immer noch derart viele Blumen blühen: wir sind recht weit "oben", und der Herbst nähert sich.

Ljusnarsbergs kyrka

Das Kirchengebäude ist vollständig aus Holz erbaut. Es hat zwar auch einen Turm, aber der besitzt keine Glocken. Hintergrund ist einfach die Statik: es ist viel praktischer, einen kleinen gesonderten "Glockenturm" zu ersetzen, als den großen Turm eines sehr großen Holzgebäudes. Während solcher Arbeiten braucht damit das Kirchengebäude nicht geschlossen zu werden - die Schweden denken praktisch.

Ljusnarsbergs kyrka

Eine Detailaufnahme zeigt die Außenkonstruktion einer typischen "Stabkirche".

Ljusnarsbergs kyrka

Die Dachkonstruktion ist sehr typisch. Fast erinnert das an chinesische / japanische Pagoden, oder?

Ljusnarsbergs kyrka

An der rückwärtigen Seite findet sich ein weiterer Eingang.

Ljusnarsbergs kyrka

Die Sonne erwärmt das dunkel gestrichene Gebäude ziemlich stark. Es knackt auch ein paarmal deutlich hörbar. Umso bewundernswerter die ganze Konstruktion: die Kirche wurde immerhin 1635 geweiht! Die Bauzeit betrug übrigens ganze zwei Jahre. Für die damalige Zeit ohne größere mechanische Werkzeugmaschinen sicher eine enorme Leistung. Man schaut sich mal die Elbphilharmonie an, die nach schlappen zehn Jahren mit Hightech-Baumaschinen und Computerunterstützung "fertig" wurde (bei nur zehnfacher Überschreitung des veranschlagten Budgets!).

Ljusnarsbergs kyrka

Carlo ist bei solcher Hitze ein wenig schneller außer Atem. Auf dem Kirchengrundstück darf er überhaupt nicht laufen - ist verständlich, da stehen Grabsteine .. und bei aller Umsicht wird es einem Hund gelingen, auch daran ein Beinchen zu heben. Im Wohnmobil sitzt er aber luftig, weil wir die Luken auf- und den Lüfter anlassen.

Bergbau in Kopparberg

Verstreut in Kopparberg finden sich immer wieder Relikte aus der Bergbauzeit, so auch diese Reste eines Hüttenwerks. Alles wird sehr gut gepflegt. Ohne Zaun übrigens, was bei uns nun wirklich undenkbar wäre ...

Rastplatz in Schweden

Unterwegs ziehen nochmal Wolken durch, allerdings regnet es nicht. Das hier oben ist wieder ein kleiner Rastplatz, der wieder so schön wie möglich angelegt wurde. An der Kante geht es sicher 20 Meter runter, sehr sehr steil ...

Unser Parkplatz in Nora

Abends erreichen wir dann die Stadt Nora und finden gleich - die Saison ist vorbei seit ein paar Tagen! - einen schönen Platz am See, direkt neben der Touristinfo.

Jugendherberge (Wandrarhem) in Nora

Hier sehen wir übrigens den Eingang zu einer Jugendherberge, bestehend aus mehreren abgestellten Reisezugwagen. Das findet man hier öfter.

Abgestellte Museumsfahrzeuge am Bahnhof in Nora

Am Bahnhof stehen noch ein paar abgestellte Museumsfahrzeuge. Das Eisenbahnmuseum ist aber ein paar hundert Meter entfernt. Am Bahnhof sind nur noch die Buslinien in Betrieb.

Abgestellte Museumsfahrzeuge am Bahnhof in Nora

Eine noch recht gut erhaltene Lok ist frei zugänglich am Bahnhof in Nora abgestellt. Ich denke mal, dass die bei uns schon längst "verschönert" worden wäre.

Am Norasjön

Abends erleben wir noch einen herrlichen Sonnenuntergang (wie fast jeden Abend in diesem Urlaub!).

Am Norasjön

Wenn die Sonne weg ist, gibt es nur noch Reflexe auf den Scheiben der gegenüberliegenden Häuser. Wir schauen übrigens auf eine Insel, die nur mit Motorbooten erreichbar ist.

So liegt Nora:


Größere Karte anzeigen

Am nächsten Tag gehen wir in Nora spazieren. Es lohnt sich ... hier, schaut mal: Schweden 2016 - Tag 11 - Spaziergang in Nora

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