14.09.2016 - Den heutigen Tag teile ich einmal in zwei Artikel, von denen sich der nächste ausschließlich mit dem Marinemuseum in Karlskrona beschäftigen wird (hier: Schweden 2016 - Tag 20 - Karlskrona / Marinemuseum). Dieser hier wird "nur" den Weg zur Insel Stumholmen beschreiben. Wir frühstücken in aller Ruhe und können schon früh Fenster und Luken aufmachen, denn die Sonne ist heute recht kräftig. Der Hochnebel wird sich sicher noch verziehen, stört aber nicht bei unserem Rundgang.
Stumholmen ist eine im 17. Jahrhundert als Marine- und Werftstandort genutzte Insel mit zahlreichen Bauten aus dieser Zeit. Die Insel beherbergt heute etwas Wohnbebauung, kleine Cafés und natürlich das Marinemuseum Karlskrona.
Auf der Insel sind die ehemaligen Magazine zu Wohnhäusern umgebaut worden. Sicher wohnt man hier nicht billig, dafür hat man sein Boot auch in der Großstadt unmittelbar an der Tür.
Am Rande des Marinestützpunktes (Karlskrona ist der Hauptstandort der schwedischen Marine) befindet sich ein großes Schulgebäude, das früher sicher auch militärischen Zwecken gedient haben mag ("Östersjöskolan" = Ostseeschule).
Überall am Wasser gibt es Aussichtspunkte, Sitzbänke oder mindestens eine Treppe zum Sitzen. In Schweden sitzt man ja bekanntlich gern am Wasser, wenn das Wetter paßt.
"Gymnasieskolan Galären", links davon kaum erkennbar eine Statue zu Ehren von Hans Wachtmeister, einem berühmten schwedischen Admiral (*1641, †1714). Er gilt als der Erbauer des Kriegshafens Karlskrona in den Jahren 1679 / 1680. Angesichts der Größe des Stützpunktes auf alten Karten und des gleichzeitig laufenden Flottenausbaus fragt man sich: wie haben die Schweden das vor bald 350 Jahren geschafft - in nur zwei Jahren? Mit modernster Technik ausgestattet kriegt man es im 21. Jahrhundert nicht mal hin, einen Bruchteil dieser Fläche mit einem Flughafen zu bebauen ...
In Schweden werden Häuser gerne farbig und abwechslungsreich gestrichen. Das gilt in der Großstadt ebenso wie auf dem Land.
An der südwestlichen Ecke von Stumholmen steht ein kleiner, aber schöner Leuchtturm. Er ist heute noch in Betrieb, obwohl zwischen der Insel und der Stadt wohl kaum noch Schiffe hindurchfahren dürften. Eine Brücke versperrt den Weg für alles, was höher ist als ein kleines Motorboot. Aber es gibt weiter nach Nordosten noch Hafenbetrieb, da mag das Leuchtfeuer noch durchaus nützlich sein.
Im Hafen eine seltsame Silhouette - es ist die Korvette K35 - HMS Karlstad - der schwedischen "Visby"-Klasse. Davon gibt es fünf Schiffe, acht waren ursprünglich geplant. Die Korvetten laufen offiziell 35 Knoten, was in etwa 65 km/h entspricht. Sie sind damit kaum langsamer als eines unserer Schnellboote, und die echte Höchstgeschwindigkeit liegt mit Sicherheit für kurze Dauer auch noch darüber. Die ungewöhnliche Form sorgt für "Tarnkappen"-Eigenschaften des Schiffs; bei entsprechender Störausrüstung ist es möglich, dass die Korvette erst auf 8 km Entfernung geortet werden kann.
Überall auf Stumholmen stehen kleine und große Kunstwerke. Überhaupt ist Kunst im öffentlichen Raum in Schweden sehr verbreitet.
Der Hochnebel verzieht sich langsam während unserem Spaziergang. Übrigens ist auf der gesamten Insel Stumholmen Leinenpflicht für Hunde, und einige Rasenflächen - sehr wahrscheinlich die zwischen den Wohngebäuden als Liegerasen genutzten Flächen! - darf Carlo überhaupt nicht betreten.
Wir gehen langsam am Ufer und zwischen den alten Magazinen um die Insel herum. Dort, wo früher ein Dock gewesen sein dürfte, ist heute eine gepflegte Badeanstalt mit Sprungturm, Liegewiesen, Bänken ...
Die Architektur ist alles andere als einfallslos. Hier gleicht kein Haus dem anderen. Aus Zweckmäßigkeitsgründen hätte man alles auch mehr oder weniger eintönig /gleichförmig bauen können, aber das wollte der Bauherr nicht. Dankeschön, sagen die Fotografen des 21. Jahrhunderts!
Auf dem Kinderspielplatz gibt es diese phantasievolle Rutsche für Kinder. Da hat sich jemand was einfallen lassen. Man beachte übrigens auch einmal den Zustand der Kunstwerke. So gepflegt und nicht vandalisiert hätten wir es hierzulande auch gerne einmal!
Ab hier müßten wir eigentlich die Bilder aus dem Marinemusem zeigen - das sind aber so viele, die haben wir in einen eigenen Artikel (den nächsten dieser Serie!) verpackt. Leider durfte Carlo nicht mit hinein, so dass er mit Frauchen die Insel weiter erkunden musste (hat ihm sicherlich auch besser gefallen).
Eine Häuserzeile in Karlskrona. Das Schild da ganz hinten "Tandläkare" weist übrigens auf einen Zahnarzt hin.
Eine moderne Fassade in Karlskrona.
Hier eine Karte von Stumholmen:
Hier geht es zum zweiten Teil (Marinemuseum): Schweden 2016 - Tag 20 - Karlskrona / Marinemuseum