Heeresversuchsanstalt Peenemünde (2012)

Heeresversuchsanstalt Peenemünde

1936 wurde diese Versuchsanstalt im Norden der Insel Usedom errichtet, kurz darauf kam die "Erprobungsstelle der Luftwaffe" ("Peenemünde-West") hinzu. Eigentlich lag die Heeresversuchsanstalt auf dem Truppenübungsplatz Kummersdorf. Dort konnten aber Forschungen an derart großen Raketen nicht unternommen werden - hier mußte immer mit der Möglichkeit gerechnet werden, daß einzelne Fehlschüsse in bebautem Gebiet niedergingen.

Peenemünde lag für solche Zwecke ideal: weit ab, auch fern von jeder größeren Ansiedlung (insbesondere wegen der Spionagegefahr), man konnte auf die Ostsee hinausfeuern und so den Flug einer Rakete über weite Strecken beobachten.

Die Serienfertigung der hier entwickelten Waffen erfolgte in den Kriegsjahren über ganz Deutschland und Österreich (damals: Großdeutschland) verstreut, meist in unterirdischen Fabriken wie beispielsweise dem wohl berüchtigsten KZ Mittelbau-Dora. Dort gingen 20.000 Insassen bei den fürchterlichen Bedingungen der Zwangsarbeit zugrunde, mithin ca. 1/3 der überhaupt eingesetzten Häftlinge. Dabei existierte Dora-Mittelbau nur für 18 Monate ...

Die Rakete A4, die schließlich als V2 bekannt wurde (V für Vergeltungswaffe), kam erst ab September 1944 zum Einsatz. Militärisch war sie wegen mangelnder Zielgenauigkeit kaum von Bedeutung, wohl aber zur Terrorisierung der gegnerischen Bevölkerung. 3.200 Raketen wurden schließlich bis Kriegsende gegen feindliche Städte abgefeuert.

Die Fieseler Fi 103 wurde als V1 bekannt; weniger bekannt ist, daß dies der erste Marschflugkörper überhaupt war. Noch weniger bekannt ist, daß die amerikanischen Cruise Missiles direkte Nachfolger dieser Waffe sind - schon 1944 wurden recht genaue Kopien durch die USA nachgebaut, sie sollten gegen Japan eingesetzt werden. Dazu kam es aber nicht mehr. Von der V1 wurden 12.000 Exemplare gestartet.

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Die Lage von Peenemünde:


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