Die Museumsbahnen am Schönberger Strand bestehen seit 1976. Mitfahren ist erwünscht und auch recht oft möglich:
- Im Sommer fahren historische Züge zwischen Schönberg, Schönberger Strand und Kiel.
- Zur Kieler Woche gibt es fahrplanmäßigen Betrieb bis zum Kieler Hauptbahnhof.Das bietet sich ja idealer Weise an für Besucher, die in der Gegend um Schönberg Quartier beziehen.
- Zum Seebrückenfest gibt es ebenfalls Sonderfahrpläne.
- Einmal im Jahr gibt es ein Westernfest, mit entsprechenden Kostümierungen usw. muß das ein echter Spaß für die Kleinen sein!
- Und schließlich kann man an vielen Wochenenden die (sehr kurze, aber kurvige) Strecke auf dem Gelände mit den zahlreichen betriebsfähigen Straßenbahnen befahren. Weil die Kurven eng sind, kreischen die Bahnen "ganz wie früher", ein Sound, den man als etwas älterer Kieler immer noch im Ohr hat.
Für Ortsunkundige: die "genialen" Kieler Volksvertreter mußten ja unbedingt die Straßenbahnen abschaffen, denn Diesel aus einem Bus riecht ja soviel besser.
Früher reichte das Streckennetz der Kiel-Schönberger Eisenbahn über Kiel bis in die Probstei, aber etwa 1975 wurde der Personenverkehr bereits vollständig eingestellt. Seitdem fahren Busse der Verkehrsbetriebe Plön auf diesen Routen durch das Land. Die Schienen und Bahnkörper sind aber noch teilweise vorhanden und in brauchbarem Zustand.
Die Kiel-Schönberger Eisenbahn indes soll möglicherweise in naher Zukunft "wiederbelebt" werden. Eine Bahnverbindung in diesen Landesteil vermissen tatsächlich viele Bürger. Mal sehen, was draus wird.
Bildergalerie von unserem Besuch im Sommer 2014:
Eine Berliner Bahn schrammt um die scharfe Kurve ...
Diese Bahn sollte in den 60er Jahren zum Flughafen fahren. Wenn der BER mal fertig ist, gibt es diese Bahn sicher nicht mehr ...
Hier gibt es auch Schienen mit sehr schmaler Spur. Es sind mehrere Spurweiten auf dem Gelände nötig und vorhanden.
Die Glühlampen sind der Clou - so eine schwache Funzel sieht man nicht mehr oft.
Hier wieder die "55" an der Haltestelle. Die Strecke ist nicht sehr lang, aber laut ... wenn die um die Ecke fahren, dann jammert es ganz schrecklich ... ein vertrautes Geräusch aus der Kindheit!
Vom Reichskanzlerplatz nach Spandau, mal eben umgestellt ...
Das wird die Klingel sein:
Kunstleder und Holzfußboden. Rutschsicher ist gepflegtes Holz auf jeden Fall.
Das nannte man früher so:
Die eine Endhaltestelle hat einen sehr engen Wendekreis. Das hätte man damals sicher nie so gebaut. Aber es funktioniert.
Viel zu bedienen gab es für den Fahrer wirklich nicht!
Elektrik? Zwei Schalter für die Beleuchtung ... und ein, zwei Schraubsicherungen ...
Ein weiterer schöner Wagen, sehr schön restauriert.
Flughafenbahn neben "Dienstwagen".
Noch ein Bild in klassischem Schwarzweiß. Übrigens wird natürlich auch das fleißig geklaut. Nur zu. Wenn man zu viel Geld hat ...
Am Ende eines Straßenbahnwagens gab es eigentlich nur Platz satt ...
Die Halteschlaufen für die Stehplätze, und die Strippe, an der man läuten konnte, wenn man aussteigen wollte.
Wieder stehen zwei Berliner Wagen nebeneinander.
In der Halle stehen weitere Exponate in verschiedenen Zuständen. Diese Bahn ist ist fantastisch erhalten.
Und hier von der Seite:
Blick durchs Tor: die Linie 4 neben einem Berliner Wagen. Das hat es seinerzeit so nie gegeben.
Im Depot ein noch etwas vergammelter Hamburger Wagen. Ein Glück, dass der überhaupt überlebte.
Tatsächlich gab es auch Fahrschulwagen!
Details aus dem Ersatzteilfundus! Viel gibt es ja nicht mehr: Sammler müssen also alles raffen, was noch halbwegs brauchbar ist!
Die geretteten Schilder, z.T. aus längst verschrotteten Fahrzeugen:
Später kamen statt der fein verschraubten Emailleschilder dann nicht so schöne Aufkleber:
Die Wagen sind noch für viel Arbeit gut - man kann es nicht hoch genug schätzen, was die Menschen von diesem Verein hier in ihrer Freizeit leisten.
Das trifft auf etliche Wagen zu:
Es ist nicht sehr hell im Depot, trotz der Sonne. Hier gibt es auch nur wenige Fenster.
Weil der Wagen abgeschrägte Ecken hat, sieht er von schräg links vorne sehr ulkig und verzerrt aus.
Ein Wagen schrammt durch die engen Kurven vor dem Depot. Die Geräusche sind unglaublich!
In der Schalterhalle ist alles picobello gepflegt.
... ebenso vor dem Hauptgebäude. Hier steckt auch in der Pflege der Außenanlagen sehr, sehr viel Mühe und Arbeit!
Ach, wie oft bin ich wohl damals in genau diesem Wagen gefahren? Statistisch gesehen waren das sicherlich ein paar Mal - es war die längste und wichtigste Straßenbahnlinie Kiels!
Mit dem Weitwinkel sieht das nicht mehr so eng aus.
Ein recht einfacher (Bei-) Wagen stand auf dem Gelände so abgestellt.
Ab hier nur noch Bilder von Angel:
Die "55" mit einem beschädigten Nummernkasten.
Ein Schalter für Geschwindigkeit, einer für Bremse ... das war es dann fast schon.
Für die Fahrgäste nur ein sehr rudimentärer Komfort anno 1920er Jahre ...
Auch hier glimmen sehr trübe Glühlampen:
Wieder die Bedienelemente. Das Holz ist trotz deutlicher Schwächen im Anstrich noch gut beieinander. Hauptsache keine Feuchtigkeit!
Da ist der 55er wieder.
Hier warten sie auf den Einsatz:
So sahen die Telefonzellen auch mal aus!
Emailleschilder in einem Straßenbahnwagen:
An der Haltestelle treffen sich tatsächlich zwei Generationen.
Doch, die wissen, was sie tun.
Die Weichen können vom Fahrer manuell umgestellt werden mit einer langen Eisenstange.
Im Depot gibt es natürlich auch Eisenbahnfahrzeuge ...
Die Fahrzeuge sind hoch angehoben, damit bequem gearbeitet werden kann. Die Besucher staunen!
Wieder der Fahrschulwagen.
Ein Schienenbus der 30er, genannt "Schweineschnäuzchen".
Eine uralte Klingel oder Dampfpfeife.
Jetzt wird der Fahrschulwagen bewegt. Alle Fahrzeuge werden nacheinander herausgeholt und gefahren, soweit sie betriebstüchtig sind.
Den hat die Post noch nicht umgetauscht.
Am Bahnsteig stehen links betriebsfähige Wagen und defekte Fahrzeuge aufgereiht. Das Gleis im Vordergrund wird noch benutzt.
Ein Waggon steht dort anscheinend allein, aber es täuscht. Davor ist eine sehr kleine Rangierlok angekuppelt.
Alte Tankwagen haben wie durch ein Wunder überlebt. Früher hat man so etwas als Schrott ruckzuck zerlegt, statt es als Kulturgut aufzubewahren.
Diese alte E-Lok wartet auf die Wiederherstellung. Sie ist nicht mehr komplett, was sicher ein Problem wird. Oder man hat die Teile vor "Andenkensammlern" in Sicherheit gebracht.
Eine zwergenhafte Rangierlok vor einem normalen Personenwaggon.
Dieser Waggon fährt nicht mehr, sondern dient als Unterkunft und Aufenthaltsraum.
Ein großer Schlafwagen. Der ist aber anscheinend auch nicht fahrtüchtig.
Blick vom Bahnsteig Richtung Bahnhofsgebäude:
Ein Weichensignal im Garten aufgestellt: es war für eine Kreuzungsweiche vorgesehen.
Die Telefonzelle enthält übrigens tatsächlich noch ein Telefon (moderner Bauart!).
Der Wagen der Linie 4 steht vor dem Hauptgebäude:
Die Rangierlok wird je nach Fahrtrichtung auf die eine oder andere Seite des Waggons gesetzt, so dass der Lokführer immer freie Sicht voraus hat.
Hier wird ganz eindeutig noch viel gebaut! Müssen wir also noch mal wiederkommen. Machen wir gern!
Die Linie 1 war fast genauso lang wie die Linie 4, sie lief in der Feldstraße parallel zur Holtenauer Straße. Die 4 fuhr ab dem Bahnhof dann aber nach Wellingdorf, die 1 nach Schulensee in die andere Richtung.